Hallo zusammen.

Ich fahre einen Audi 90 quattro 20V (7A) Bj. 1990 (SN3 499; neue MPI + Gusskrümmer).

Den Wagen habe ich 2005 gekauft, bin ihn noch ein bisschen gefahren und habe ihn dann stillgelegt, bis ich jetzt Zeit hatte, den damals doch nicht gerade im besten Zustand (aber günstig) gekauften Wagen immer weiter herzurichten (und zT herrichten zu lassen). Seit Januar 2011 ist der Wagen wieder angemeldt, etwa 6000km gelaufen und soweit eine Freude.

Jetzt zu eigentlichen Sache:

Schon bei meinem Vorbesitzer hatte der Wagen einen Hitzeschaden, damals hat wohl der Motor etwas abbekommen. Die Kompression habe ich 2005 mal messen lassen (bin mir bei den Ergebnisse aber nicht ganz sicher, weil mir der Laden etwas suspekt war). Dabei kam raus:

1: 9.1 bar
2: 9.0 bar
3: 12.5 bar
4: 7,8 bar
5: 9,4 bar

-> also reichlich ungeil (wenns denn stimmt). Daneben verbraucht der Wagen, wenn unter Last gefahren (Gebirge oder Autobahn über 130 km/h) so etwa 5 - 8l Öl auf 1000 km (!). Öldruck ist bei warmem Motor (Öltemp = 80°C plus x ) meist nut noch 4 - 4,5 bar auch bei mittleren und höheren Drehzahlen (ganz oben fahr ich den Wagen nicht, daher weiß ich das über ca. 5500 U/min nicht).

==> Mit hoher Wahrscheinlichkeit sind also die Kolbenringe hin, vielleicht ist auch was mit den Schaftdichtungen oder sonst was.

Ich will die Sache jetzt angehen, aber eben vorher ein bisschen planen. Wahrscheinlich kommt der ganze Motor raus.

Daher meine Frage:

1. Was muss / sollte man bei der Gelegenheit unbedingt miterledigen?

Pleuelager ?
Kurbelwelle vermessen lassen ?
Laufbuchsen vermessen lassen?
Schaftdichtungen ?
Was ist mit den Ventilen und Hydros, lohnt sich das, da was zu erneuern?

Motorlager?

Umbau auf Fächer ( oder geht das auch später noch problemlos, so dass man die Baustelle erstmal nicht aufmacht ?)

2. Was kann man bei dieser Gelegenheit sinnvollerweise machen ?

Schwungscheibe gegen eine leichtere tauschen (-> welche nimmt man da, was muss man da für Kosten rechnen ? )

Lohnen sich die leichteren Pleuel vom Kostenfaktor her, wenn man sonst an dem Motor nicht viel ändern will? Vermutlich nicht, oder ?

Nachdem hier ja viele sehr erfahrene Spezialisten am Start sind, würd ich mich über ein paar Hinweise freuen. Halte Euch auch gern auf dem Laufenden. Würd mich freuen, wenn ich das etwas planen kann.

Ansonsten wird das hoffentlich ein 7A, der ein bisschen Phönix aus der Asche wird. Fehlten viele Teile und vieles nicht gut repariert in der Heimwerkstatt des Vorbesitzers, aber Stück für Stück wird das immer besser.

Hallo,

bei 5-8Liter Ölverbrauch sind nicht nur die Kolbenringe und Schaftdichtungen verschlissen. Ich tippe auf einen Kolbenschaden bzw. Kolbenfresser wegen der Überhitzungsgeschichte.

Gruß Martin

Hallo, ganz herzlichen Dank erstmal für Eure Antworten.

Was mich halt wundert, ist das der Motor ansonsten noch ganz ok läuft. Also relativ rund (höchstens im Leerlauf merkt man so ein kurzes Abreißen des Abgastons für nen Sekundenbruchteil) und gleichmäßig. Klackert ein bisschen metallisch, aber das kann auch sein, dass da eine Krümmerdichtung hin am Abgaskrümmer. Ansonsten hat der Motor definitiv nicht die volle Leistung, fährt sich halt in etwa so wie ein 130 PSler. War letztes WE in Südfrankreich unten (inklusive Bergfahrten), hatte nachher im BC einen Schnitt von 10.7 - das ging eigentlich. Nur dass halt das Öl teurer ist als das Benzin...

Ok, dann also erstmal Kopf runter und schauen was Sache ist, richtig? Alles weitere sieht man dann.

( Trotzdem nochmal: gibt's sonst noch irgendwelche Sachen AUSSERHALB vom Motor, die man bei der Gelegenheit gleich mitmachen könnte? Ich denk halt an so Sachen wie die Lager vom Aggregateträger: kostet nachher nix, aber wenn man des vergisst, wärs halt ägerlich.)

Weiß jemand, wie die Ersatzteilversorgungslage beim 7A ist ? Muss man da irgendetwas länger suchen?

Ist instandsetzen eigentlich per se immer günstiger als ersetzen? (Ein neuer Kopf für den 7a kostet glaub ich zB so knapp 2.000 Euro neu).

Danke für Eure Antworten!

Mal so als Zwischenstand:

Hab jetzt erstmal einen gebrauchten 7a organisiert, der hoffentlich in 2 Wochen als Ersatz in den Wagen kommt. Dann hab ich mehr Ruhe mit dem aktuellen Motor, mir das mal anzuschauen.

Seit einer Woche läuft der Motor, der vorher ziemlich rund und gleichmäßig lief, jetzt pumpend wie ein Amischlitten aus den 70ern oder eine Dampflok (Luft kommt in gleichmäßigen Schüben aus dem Auspuff und Motorgeräusch klingt entsprechend abgehackt). Gleichzeitig hat seit dem letzten Ölaufüllen der Öldruck nachgelassen (jetzt 3,5 - 4 Bar bei 3000 U/min statt 5 bar wie vorher). [ Wobei ich nicht weiß, ob der pumpende Motorlauf für den Abfalls des Öldrucks verantwortlich ist oder beides von einem dritten Fehler abhängt]

Was der Grund für die plötzliche Veränderung sein könnte, weiß ich nicht. Aber ich werd den Wagen wohl die letzten zwei Wochen vor dem Tausch kaum noch bewegen, weil mir das etwas Sorgen bereitet. (Wenn jemand einen Vorschlag haben sollte, was da los sein könnte, würds mich natürlich trotzdem interessieren).

Ok, wie so oft überlagern sich gern auch mal Probleme: das neuerdings aufgetretene unrunde Laufen dürfte wohl an einem oxidierten Zündkabel liegen.

Wegen dem Öldruck würde ich mal die Ölpumpe anschauen.
Wenn du dann eh den Motor draußen hast würde ich neben dem Motor an sich auch die Nebenaggregate beachten.
Also Klar alle Riemen neu, dazu Wapu und vielleicht auch die Lima (oder nur die Kohlen), Klimateile falls du eine hast, die komplette Zündung (Zündverteiler, Läufer, Kappe, Kabel, Spule, Kerzen), Geber und Sensoren (Öldruck, Wassertemp., Klopfsensoren), Ölwanne mal ab- und saubermachen, beim Zylinderkopf die Kette, Hydros, Ventilsitze neu, ansonsten revidieren lassen.
Naja dann noch Motor und Getriebelager erneuern.
Wenn du dann soweit bist kannst du an der Vorder- und Hinterachse weitermachen